Karriereplanung im Sommer: Zwischen Strand und CV aktualisieren
- Denise Gottburg
- 31. Juli
- 2 Min. Lesezeit

Der Sommer hat seinen ganz eigenen Rhythmus. Wenn die Kita-Schließzeit beginnt oder die Schule wochenlang dicht macht, verwandeln sich die Kalender berufstätiger Eltern in eine Mischung aus Familienlogistik und Improvisationstheater. Zwischen Eis und Mückenstichen bleibt wenig Platz für Fragen wie: „Wohin will ich mich eigentlich beruflich entwickeln?“
Spätestens, wenn die Vorgesetzte pikiert darauf hinweist, dass sie sich von dir mehr Flexibilität wünscht (denn nein, deinen Familienurlaub kannst du nicht spontan verschieben), dann ist er da, dieser Gedanke: "Ich muss mir dringend einen neuen Job suchen".
Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Ferienalltag
Und schon bist du mittendrin, im Dilemma: Du verspürst den Druck, etwas zu verändern. Und fragst dich, woher du die Energie dazu nehmen sollst.
Denn wenn nicht gerade eine Gelegenheit vom Himmel fällt und der perfekte neue Job plötzlich zu dir kommt, dann führt kein Weg daran vorbei: Du musst selbst aktiv werden.
Aber jetzt im Sommer steht wieder so vieles an – und deiner Karriereplanung mit Kindern irgendwie im Weg. Wäscheberge vor und nach dem Urlaub bewältigen, Abschiedsfest Kindergarten, Einschulung vorbereiten.
Und dann postet Celine bei LinkedIn ihre Beförderung. Klasse, sie hat's auch echt drauf. Daumen hoch, I like.
Warum Karriereplanung kein Wettbewerb ist
Karriere ist für die meisten meiner Klient:innen immer noch eine Leiter. Zumindest sagen sie das: "Karriereleiter".
Auf einer Leiter gibt es zwei Richtungen: Hinauf und hinunter. Stufe für Stufe. Wer pausiert, wird von den Nachkommenden verdrängt. Und fällt schlimmstenfalls hinunter.
Leitern lassen wenig Spielraum. Kaum Platz zum Umdenken, kaum Sicherheit zum Innehalten.
Ich sehe das anders.
Für mich ist Karriere ein Klettergerüst.
Du kannst dich von Seite zu Seite hangeln. Du kannst innehalten, kannst rückwärts gehen. Und du kannst dich entscheiden, erst nach der dritten Kugel Eis über den nächsten Schritt nachzudenken.
Gerade Eltern von kleinen Kindern wissen: Erfolg und Leistung lassen sich nicht auf Titel, Deadlines und Jahresgespräche beschränken. Und die berufliche Neuorientierung als Mutter oder Vater ist eine komplexe Angelegenheit.
Kleine Schritte statt großer Ziele
Der Sommer ist vielleicht nicht die Zeit für ausgefeilte Karrierepläne. Aber er kann ein guter Moment sein, um leise Fragen zu stellen. Hier ein paar Denkanstöße – ein sanftes Selbstcoaching für die berufliche Entwicklung – die ohne Notizbuch, ohne Laptop und ohne stundenlange me-time funktionieren:
Was tut mir gerade gut – und woran merke ich das?
Wann fühle ich mich in meinem Alltag kompetent, wirksam oder gesehen?
Was sehe ich vor mir, wenn ich mir vorstelle, zufrieden im Job zu sein?
Das sind keine Hausaufgaben. Das sind Einstiegspunkte. Und vielleicht gelingt es dir, beim nächsten "Oh Gott, schon wieder nicht den Lebenslauf aktualisiert!" dir stattdessen eine dieser Fragen zu stellen.
Karrierepause sinnvoll nutzen – auch mit Kita-Ferien
Der Wunsch, etwas für dich selbst zu tun, ist vollkommen berechtigt. Und er muss nicht sofort erfüllt werden.Vielleicht ist jetzt einfach nicht der richtige Moment für Veränderung. Sondern der Moment für Präsenz. Beim Rücken-mit-Sonnencreme-einreiben, beim (stundenlangen) UNO spielen.
Der richtige Moment für die Erlaubnis, nicht alles gleichzeitig zu schaffen.Und für die Haltung, dass das genau richtig ist.
Wenn du diesen Fragen weiter nachgehen willst – mein Newsletter liefert hin und wieder Denkanstöße für dein Leben zwischen Schreibtisch und Sandkasten. Hier findest du kleine Impulse für berufstätige Elternteile wie dich, die neue Perspektiven suchen – ganz ohne Druck.